ADHS bei Vierjährigen

ADHS bei Vierjährigen

Vierjährige haben bereits gelernt, wie sie ihre Ziele erreichen und sie schrecken auch vor besonders lauten und nachdrücklichen Aktionen nicht zurück. Vierjährige mit ADHS sind dabei zwar oft besonders laut und sie neigen zu akuten Wutausbrüchen, wenn ihre Wünsche nicht erhört werden, doch auch gesunde Kinder in diesem Alter zeigen ein ähnliches Verhalten, wenn sie sich übergangen fühlen. Zudem können sie Bedeutung von Zeit noch nicht richtig einschätzen und vertröstet zu werden ist für sie genauso schlimm wie ein Nein. Wie also lassen sich ADHS Symptome in diesem schwierigen Alter feststellen?

Eine Störung liegt nur vor, wenn Auffälligkeiten sich häufen und andauern

Die Trotzphase ist bei Vierjährigen fast vorbei, doch sie sind beseelt von dem Wunsch alles allein zu machen. Ein Eingreifen der Eltern führt dann zu Wutausbrüchen und das allein ist noch kein Zeichen einer Störung. Eltern sollten ihre Kinder aber aufmerksam beobachten, wenn sie einen Verdacht haben, denn ADHS zeigt sich vor allem in Situationen, die eigentlich stressfrei sind. Beim Einkaufen lässt sich also nicht feststellen, ob ein Kind „überreagiert“, aber Zuhause im gewohnten Umfeld werden erste Anzeichen deutlicher. Kinder mit ADHS können sich nur schwer allein und still beschäftigen. Selbst mit einem heiß ersehnten Spielzeug beschäftigen sie sich nicht lange und auch nach einem aufregenden Tag werden sie anscheinend nicht müde. Bei den Mahlzeiten ist alles andere wichtiger als das Essen und auch bei allen anderen Tätigkeiten wird eine ständige Ablenkung durch „Unwichtiges“ sichtbar. Solche Verhaltensauffälligkeiten sind normal, wenn sie nicht alltäglich sind und über einen Zeitraum von mehr als einem halben Jahr bemerkt werden. Stellt sich auch später keine Veränderung ein, sollten Eltern einen Beratungstermin beim Facharzt vereinbaren.

Bis zum Schuleintritt bleibt ADHS oft unerkannt

Da die verschiedenen Entwicklungsstufen eines Kindes Verhaltensweisen zeigen, die auch als Symptome bei ADHS vorliegen, ist eine Abgrenzung extrem schwierig. Eltern brauchen sich daher keine Vorwürfe zu machen, wenn sie keinen Verdacht hegen, obwohl ihr Kind besonders temperamentvoll ist und nicht dem „Idealbild“ entspricht. Häufig zeigen sich die Symptome erst einige Monate nach der Einschulung, denn in der Schule fallen Kinder, die nicht ruhig sein können, besonders schnell auf.

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