ADHS und Hochbegabung

ADHS und Hochbegabung

ADHSler werden schnell als höchstens durchschnittlich intelligent abgestempelt und ihre Schulnoten lassen an dieser Annahme auf den ersten Blick auch keine Zweifel entstehen. ADHS und Hochbegabung treten aber häufiger zusammen auf, als gemeinhin angenommen wird, und viele Betroffene erfahren nie, dass sie überdurchschnittlich begabt sind.

Feine Nuancen zeigen den Unterschied

Häufig wird nach der Diagnose ADHS eine Therapie verordnet, die die Symptome eindämmen soll. Der Arzt beschäftigt sich nicht mit weiteren Tests und wenn die Schulnoten im Keller sind, kommt die Idee einer möglichen Hochbegabung gar nicht erst auf. Eltern kennen ihr Kind aber und können auch feststellen, ob ihr Nachwuchs Gleichaltrigen in vielen Dingen voraus ist. Oft ist allerdings der Wunsch der Vater des Gedankens, denn Eltern möchten die Aufmerksamkeitsstörungen ihrer Kinder gern mit einer Hochbegabung begründen. Auf der anderen Seite erkennen viele Fachärzte die feinen Unterschiede  nicht und eine Fehldiagnose kann fatale Folgen haben, weil eine gezielte Förderung nicht erfolgt.  Die Diskrepanz zwischen den eigenen Fähigkeiten und den Erwartungen der Umwelt führt nämlich bei Hochbegabten wie bei ADHSlern zu Frustration und einem auffälligen Verhalten. Folgende Hinweise können dafür sprechen, dass eine Hochbegabung bei einem Kind vorliegt:

  • Schon früh wird großes Interesse an der Umgebung gezeigt
  • Das Kind spricht früh ganz Sätze und verfügt schnell über einen großen Wortschatz
  • Buchstaben, Zahlen und Symbole sind schon früh interessant
  • Das Kind kann bereits früh komplexe Zusammenhänge erfassen
  • Das Gedächtnis funktioniert besonders gut
  • Ältere Kinder und Erwachsene sind interessanter als Gleichaltrige
  • Das Kind fragt Erwachsenen „Löcher in den Bauch“
  • Wenig Schlaf reicht aus und jede Entscheidung wird hinterfragt

Intelligenztests liefern den Beweis

Wenn Eltern nach der Diagnose ADHS ihr Kind in diesen und ähnlichen Aussagen wiedererkennen, könnte eine Hochbegabung vorliegen. Intelligenztests können dann nachweisen, ob eine überdurchschnittliche Intelligenz vorliegt und adaptive Tests liefern hier eindeutige Ergebnisse. Defizite und Stärken in verschiedenen Bereichen können damit gefunden werden und auch der genaue IQ wird festgestellt. Allerdings wissen Experten, dass dieser Test nur aussagekräftig ist, wenn das Kind gerne mitarbeitet und einen guten Tag hat, denn an schlechten Tagen werden keine repräsentativen Ergebnisse erreicht. Spielerisch und freudig an die Lösung heranzugehen, gehört also dazu, damit am Ende die richtigen Schlüsse gezogen werden können.

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