Buchrezension: Eine andere Art, die Welt zu sehen: Das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom

Das Leben mit ADS wird durch viele Schwierigkeiten geprägt. Dieses Buch zeigt auf, dass Menschen mit ADS auch viele positive Seiten haben und gleichzeitig wird die neurologische Störung aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet, die zulassen, dass festgefahrene Meinungen verändert werden können. Die medikamentöse Behandlung beispielsweise wird in der Gesellschaft schnell als das Verabreichen von Drogen gesehen und in diesem Werk wird erläutert, warum manche Betroffene medikamentöse Therapien brauchen und andere nicht. Die Ergebnisse neuer Forschungen werden hier ebenso angesprochen wie neue, ganzheitliche Therapieansätze und der Autor unterstützt Betroffene und deren Familien konkret bei vielen Entscheidungen.

Jeder Mensch ist anders – das gilt auch für ADSler

ADS lässt sich nicht pauschal behandeln wie ein grippaler Infekt. Die Störung tritt in verschiedenen Schweregraden auf und die Betroffenen selbst gehen sehr individuell mit ihrem Problem um. Der Autor dieses Werks geht genau auf diesen Aspekt ein und sagt deutlich, dass jedes Individuum für sich genommen werden muss und kein Patentrezept existiert. Das Buch ist in einem einfühlsamen Stil geschrieben und beschäftigt sich weniger mit nackten Fakten oder Zahlen, sondern der Autor versucht dem Leser eine positive Grundhaltung zu vermitteln, auf der neue Verhaltensweisen und Therapieansätze aufgebaut werden können. Eingehend befasst sich der Autor mit den herausragenden Fähigkeiten von ADSlern und er sagt deutlich, dass die Störung nicht als zu behandelnde Krankheit anzusehen ist, sondern als Teil im Leben des Betroffenen. Er führt den Leser zu den positiven Eigenschaften und lässt die Defizite eher hinter sich. So wird der Blick auf eine positive Zukunft gerichtet und damit ein Umfeld geschaffen, in dem aktiv neuer Mut gefasst werden kann.

Thom Hartmann (Autor), Friedo Pagel (Übersetzer), Ulrike Seeberger (Übersetzer)
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