Entwicklungsstörungen bei ADS-Kindern zu erwarten?

Entwicklungsstörungen bei ADS-Kindern zu erwarten?Die Frage kann sich so nicht stellen, denn ADHS ist tatsächlich eine Entwicklungsstörung. Es ist die Unfähigkeit mit der Reizüberflutung, die das soziale Umfeld generiert, umzugehen. Die Störungen, die bei ADHS-kranken Kindern auftreten, sind vielfältig. In erster Linie stehen wohl soziale Probleme im Allgemeinen, also Dissozialität, aber auch übertriebene Intoleranz, emotionale Störungen, Schwierigkeiten in persönlichen Beziehungen, Desorganisation. Die Risiken, einer Suchterkrankung zum Opfer zu fallen, steigen ganz entscheidend. Oft kommt es langfristig auch zu Depressionen, wenn eine solche nicht ohnehin mit ein Grund der Krankheit ist. Auch andere Persönlichkeitsstörungen können auftreten. Ungenügende Leistungen am Arbeitsplatz, antisoziales Verhalten, Obrigkeitshass, Vereinsamung sind ebenso langfristige Begleiterscheinungen der Krankheit, die sich ohne Weiteres und mit Intensität ins Erwachsenenalter fortsetzen kann.

Eine Behandlung mit Medikamenten ist jedoch möglich und soll nach Ansicht vieler Mediziner auch zumindest zur Minderung der Problematik beitragen. Wird vom Arzt das in diesem Zusammenhang viel zitierte und auch kritisierte Ritalin verordnet, so kommt es in der Regel zur Entspannung der häuslichen Stresssituation, was ja nur wünschenswert für den von der Krankheit betroffen ist. Zweifler an der wirklichen Nützlichkeit dieser chemischen Beeinflussung führen hier jedoch gerne an, dass die benutzten Medikamente unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Sie würden die Toleranzschwelle bezüglich des Missbrauches anderer, illegaler Drogen herabmindern und so langfristig zu einer Kriminalisierung der Patienten beitragen.

Es gibt, neben der Einnahme von Medikamenten noch eine Vielzahl von Dingen, die der Behandelte für sich selber tun, kann beziehungsweise die ihm angeboten werden können, die unterstützend in einer multimodalen Therapie integriert sein sollten. So ist die Einbindung der Familie wichtig, verhaltenstherapeutische Betreuung, eine ausgewogene Ernährung.

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