Hyperaktivität – Verhaltenstherapie

Hyperaktivität - Verhaltenstherapie

Wenn die Konzentration nicht lange aufrechterhalten werden kann, lassen sich einfache Dinge nur schwer erledigen. Die Gedanken schweifen bei jeder kleinen Ablenkung ab und schon ist vergessen, was eigentlich anliegt. Das schürt Aggressionen und damit auch unerwünschte Verhaltensweisen, die zu weiteren Problemen führen. Damit Hyperaktivität den Alltag nicht zu einer täglichen Hölle werden lässt, müssen verschiedene Maßnahmen ergriffen werden und eine davon ist die Verhaltenstherapie. Dabei werden unerwünschte Verhaltensweisen abgelegt und neue erlernt.

Zorn und Wut hinter sich lassen

Mit der Hilfe eines geschulten Therapeuten lassen sich Wutausbrüche minimieren und auch die Konzentrationsphasen selbst können verlängert werden. Alle unerwünschten Verhaltensweisen werden langsam „verlernt“ und durch neue, erwünschte ersetzt. Dieser Prozess ist nicht nach einigen Stunden oder Tagen abgeschlossen, sondern beansprucht einen längeren Zeitraum. Ähnlich wie beim Ablegen schlechter Angewohnheiten sorgt der Alltag zu Beginn immer wieder dafür, dass alte Verhaltensschleifen wieder greifen und ganz bewusst verändert werden müssen. Rückfälle sind völlig normal und sollten auf keinen Fall überbewertet werden. Die Dauer der Therapie hängt von verschiedenen Faktoren ab und mehrere Wochen müssen in jedem Fall eingeplant werden, denn hyperaktive Personen arbeiten „auf mehreren Baustellen“ gleichzeitig. Klare Strukturen müssen geschaffen werden und Ablenkungen von einer Kernaufgabe müssen bereits zu Beginn weitgehend minimiert oder ausgeschaltet werden. Dann gilt es das eigene Verhalten mit den Anweisungen des Therapeuten in Einklang zu bringen und wenn das nicht gelingt, muss ein drohender Wutausbruch im Zaum gehalten werden.

Die Selbstanweisungen und das Üben am Computer

Vor allem Kinder und Jugendliche, die unter Hyperaktivität leiden, lernen in einer Verhaltenstherapie zuerst erwünschte Selbstanweisungen laut auszusprechen. So motivieren sie sich und erinnern sich stetig an die gewünschten Verhaltensweisen. Wenn diese Maßnahme greift, geht der Therapeut dazu über, die Selbstanweisungen flüstern zu lassen. Das nennt man auch ausgeblendete Selbstinstruktion. Im Laufe der Zeit werden die Selbstanweisungen so verinnerlicht, dass ein automatischer Prozess entsteht und die Person sich selbst besser steuern kann. Der Computer kann eine wertvolle Hilfe bei einer Verhaltenstherapie sein, denn vor dem Monitor lässt sich die Konzentration trainieren und auch Handlungsabläufe können geplant werden. Spezielle Programme sorgen dafür, dass die Anforderungen langsam gesteigert werden und im späteren Verlauf einer Therapie können hyperaktive Personen allein damit arbeiten.

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