ADHS bei Fünfjährigen

ADHS bei Fünfjährigen

Im Vorschulalter sind plötzlich ganz andere Fähigkeiten wichtig, als in den ersten Jahren im Kindergarten, denn nun muss plötzlich am Tisch sitzend gelernt werden und die Erzieherin will die Aufmerksamkeit der Kinder für einen längeren Zeitraum auf sich ziehen. Kinder lernen in dieser Phase viel Wissenswertes, doch nicht alle können in Ruhe zuhören oder sich auf eine Aufgabe konzentrieren. ADHS bei Fünfjährigen wird aber noch immer zu selten erkannt und die betroffene verhaltensauffällige Kinder gelten als Störenfriede und zum Teil sogar zu Unrecht als unterdurchschnittlich intelligent.

Im Vorschulalter werden Symptome deutlicher

Im Kindergarten fallen ADHSler teilweise nicht übermäßig auf, vor allem wenn Konzepte wie der Waldkindergarten verfolgt werden. Die Kinder sind ständig in Bewegung und es kommt nur selten zu ganz offensichtlichen Problemen und auffälligem Verhalten. Im Vorschulalter, wenn der Nachwuchs dann die ersten Aufgaben mit Stift und Papier lösen soll, werden unkonzentrierte und unruhige Kinder schneller als störend empfunden und das Personal beobachtet das betroffene Kind intensiver. Eltern, die dann auf eine mögliche Verhaltensstörung angesprochen werden, reagieren meist überrascht und abweisend, doch sie sollten die Anmerkungen ernst nehmen und ihr Kind selbst genauer beobachten. Im gewohnten Umfeld werden im Alter von fünf Jahren die Auffälligkeiten schneller sichtbar, weil Kinder in diesem Alter sich bereits allein beschäftigen sollten und auch am Tisch einigermaßen ruhig sein können, wenn das nur für kürzere Zeiträume erforderlich ist. Kann ein Kind trotz mehrmaliger Aufforderungen auch für die Dauer einer kleinen Mahlzeit nicht ruhig sitzen und wirkt bei kleinen Aufgaben unkonzentriert, können bereits die ersten Anzeichen für ADHS erfüllt sein.

Auffälliges Verhalten ist auch situationsabhängig

Fünfjährige sind in einer Minute gut gelaunt und in der nächsten zornig und unruhig. Das ist völlig normal, solange diese Auffälligkeiten nicht zu häufig auftreten und es dazwischen auch Phasen gibt, in denen kleine Aufgaben zuverlässig erledigt werden und keine stetige Unruhe vom Kind ausgeht. Erst wenn die Merkmale für ADHS über einen Zeitraum von mehr als sechs Monaten beobachtet werden können, sollten Eltern ernsthaft über einen Besuch beim Facharzt nachdenken und dort von ihren Erfahrungen und Beobachtungen berichten. Beschönigt oder übertrieben werden sollte bei der Beschreibung des Verhaltens allerdings nicht, denn der Arzt muss sich auch anhand der Erzählungen ein Bild von den vorliegenden Symptomen machen können. Nur so kann er eine sichere Diagnose stellen und dem Kind wirklich helfen.

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