ADHS bei Kleinkindern

ADHS bei Kleinkindern

Bei Jugendlichen lassen sich die Anzeichen für ADHS wesentlich einfacher erkennen als bei Kleinkindern. Das liegt an den verschiedenen Entwicklungsstufen, die in den ersten sechs Lebensjahren aufeinanderfolgen. Jeder Mensch ist anders und das zeigt sich bereits in seiner Entwicklung. Manche Kinder sind eher ruhig, andere sehr aktiv und willensstark. Schon eine leicht von der Norm abweichende Entwicklung kann unter Umständen falsch als Störung diagnostiziert werden und nicht nur Eltern, sondern auch Ärzte könnten dies fälschlicherweise als Anzeichen und Ursache für ADHS deuten. Erfahrene Fachleute können aber Hinweise erkennen, die dann genauer beobachtet werden sollten.

Veranlagung auf ADHS erkennen

Wenn es in der Familie bereits Fälle von ADHS gibt, erhöht das die Wahrscheinlichkeit, dass ein weiteres Familienmitglied an dieser psychischen Störung leidet. Schlafauffälligkeiten und häufige Bauchbeschwerden (Koliken) können ebenfalls auf einer Veranlagung  hindeuten und eine Überempfindlichkeit auf bestimmte Kleidungsstücke oder Berührungen gelten unter Fachärzten ebenfalls als Hinweis. Kleinkinder, die sich nur schwer beruhigen lassen und oft extrem schreien, sollten ebenfalls genauer beobachtet werden, denn auch dieses Verhalten kann auf ADHS hindeuten. Unregelmäßige Ernährungsgewohnheiten und Probleme beim Füttern gelten auch als Hinweis auf eine mögliche Veranlagung und all diese Anzeichen stellen die Eltern-Kind-Beziehung auf eine harte Probe. Erzieher im Kindergarten haben die Möglichkeit das Kind in einem anderen Umfeld zu beobachten, doch dabei sollte bedacht werden, dass einige Kinder mehr als ein oder zwei Wochen brauchen um sich an die neue Lebenssituation zu gewöhnen und darin könnte ebenfalls ein Grund für Auffälligkeiten im Verhalten liegen.

Die Symptomatik wird nicht durch Erziehung bestimmt

Das Verhalten von Kindern wird natürlich durch ihre Umwelt geprägt, doch Anzeichen für ADHS sind nicht die Folge einer „falschen“ Erziehung. Junge Eltern sind aber leicht verunsichert, wenn ihr Kind besonders laut und aktiv ist und häufig schüren Verwandte und Freunde zusätzlich die Unsicherheit. Eltern, die vermuten, dass ihr Nachwuchs unter ADHS leiden könnte, sollten das Verhalten des Kindes über einen längeren Zeitraum beobachten und sich dann an einen Facharzt wenden. Der Fachmann wird auch die aktuelle Situation der ganzen Familie betrachten, denn Schrei-Babies und Kinder mit Ernährungsproblemen belasten die Familie, was natürlich zu Spannungen führt, die wiederum das Kind negativ beeinflussen.

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