ADHS bei Sechsjährigen

ADHS bei Sechsjährigen

Der Eintritt in die Schule ist für Sechsjährige ein einschneidendes Erlebnis und häufig wird ein vorhandenes, auffälliges Verhalten durch die Regeln in der Schule weiter verdeutlicht. Nicht selten werden Eltern von besonders aktiven und lauten Kindern dann von der Lehrkraft angesprochen und das Thema ADHS kommt auf den Tisch. Ob wirklich eine Störung vorliegt oder das Kind einfach nur lebhafter oder unsicherer als seine Klassenkameraden ist, lässt sich aber nur durch eine langfristige Beobachtung feststellen.

Verhaltensauffälligkeiten und das Umfeld beobachten

Es gibt Checklisten, die dabei helfen sollen, ADHS zu erkennen. Sie sind auch online zu finden und gelten als Anhaltspunkt, wenn ein erster Verdacht besteht. Besonders unruhige und verhaltensauffällige Kinder neigen dazu, nicht still sitzen zu können oder im Unterricht auch unaufgefordert aufzustehen. Sie können sich nur schwer auf eine Aufgabe konzentrieren und lassen sich leicht ablenken. Diese und andere Auffälligkeiten müssen aber über einen längeren Zeitraum beobachtet werden können, um als Anzeichen für ADHS gewertet zu werden. Schon der Eintritt in die Schule selbst kann Kinder so verunsichern, dass sie sich eine Weile auffällig verhalten und erst nach einigen Monaten ihren eigenen Rhythmus finden. Daher sollten Lehrer und Eltern nicht schon nach ein paar Tagen der Beobachtung auf größere Probleme schließen, wenn Schwierigkeiten auftauchen. Auch das private Umfeld eines Sechsjährigen kann ihn verwirren, was bei ihm Reaktionen auslösen kann, die den Symptomen von ADHS ähneln.

Zum Spezialisten gehen

Eltern, die beim Hausarzt das Thema ADHS ansprechen, werden in der Regel auf einen Arzt treffen, der sich nur wenig mit dieser Krankheit auseinandersetzen konnte. Es braucht aber einen Spezialisten um die Anzeichen richtig deuten zu können und auch der Fachmann kann nicht nach einem kurzen Gespräch eine eindeutige Diagnose stellen. Das Kind muss langfristig beobachtet werden und es folgt eine Reihe an Untersuchungen, die andere Ursachen für das auffällige Verhalten des Kindes ausschließen können. Der Facharzt wird zudem Fragen zur Familiensituation haben, die ehrlich beantwortet werden müssen. Falsche Scham wegen Streitigkeiten unter den Eltern ist hier nicht angebracht, denn der Arzt braucht reale Angaben um sich ein Bild machen zu können. Schon beim ersten Beratungsgespräch wird auch der Ablauf im Alltag des Kindes interessant, denn gut strukturierte Abläufe können die Symptome von ADHS spürbar mindern, ohne dass eine besondere Therapie erstellt werden muss oder gar die Gabe von Medikamenten notwendig wird.

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