ADHS im Jugendalter

ADHS im Jugendalter

Wenn Jugendliche als dumm und faul gelten und ihnen ein mangelndes Selbstbewusstsein attestiert werden kann, denkt niemand an eine Störung, denn die Pubertät ist ein schwieriges Alter, in dem junge Menschen sich langsam zu Erwachsenen entwickeln. ADHSler zeigen diese Symptome ebenfalls, allerdings noch deutlich stärker.

Depressionen, verzerrte Wahrnehmungen und Angstzustände

Jugendliche, die unter ADHS leiden, sind häufig von Depressionen betroffen. Sie spüren genau, dass sie anders sind als die andern und das erhöht ihren ohnehin großen Leidensdruck noch weiter. Sie wollen sich konzentrieren und schaffen es nicht sich zu fokussieren, was Angstzustände hervorruft, sobald eine Aufgabe ansteht. Ihre Wahrnehmung der Umwelt verzerrt sich und sie glauben, dass alle anderen sie nur demütigen und ärgern wollen. Vergesslichkeit und Zerstreutheit sind an der Tagesordnung und vermitteln dem Betroffenen noch mehr das Gefühl nicht zu den andern zu gehören. Bereits unwichtige Kleinigkeiten führen zu einem riesigen Stimmungstief und nicht selten sind Jugendliche mit ADHS auch selbstmordgefährdet. Die Organisation des täglichen Lebens fällt ihnen unendlich schwer und das Misslingen einer kleinen Aufgabe führt ihnen überdeutlich vor Augen, dass etwas nicht stimmt. Negative Denkmuster führen dann dazu, dass immer mehr „Schlechtes“ gesehen wird und das Gute im Leben völlig unbedeutend wird.

Das Leben mit der Störung muss akzeptiert werden

Da die Krankheit nicht heilbar ist, lassen sich lediglich die ADHS Symptome verringern. Die Impulsivität lässt sich mit einer Verhaltenstherapie in den Griff bekommen und auch Hyperaktivität und eine gestörte Aufmerksamkeit können relativiert werden. Jugendliche müssen aber erst akzeptieren, dass sie mit ihrer Störung leben müssen und sie nie ganz loswerden. Das kann nur funktionieren, wenn auch ihr Umfeld mitarbeitet und Eltern wie Lehrer oder Erzieher lernen, wie sie mit einer Stresssituation umgehen sollen, damit keine Eskalation erfolgt. Ein spezielles Elterntraining kann hier sehr hilfreich sein, denn wenn die Jugendlichen spüren, dass sich auch Zuhause etwas positiv verändert, steigt ihre Motivation automatisch.

Therapeuten helfen bei der Umgestaltung des Lebens

Das Leben von Jugendlichen mit ADHS ist meist sehr passiv. Sie müssen erst lernen aktiv zu werden und dürfen dabei nicht jeden kleinen Rückschlag überbewerten. Ein ausgebildeter Therapeut kann sie auf diesem Weg unterstützen und in manchen Fällen werden auch Medikamente eingesetzt um einen Rückfall in eine Depression während der Lernphase zu vermeiden.

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