Aufmerksamkeitsdefizit im Alter

Aufmerksamkeitsdefizit im Alter

Im Alter lässt das Gedächtnis nach – das haben viele gesunde Erwachsene bereits an sich selbst feststellen können und wenn ab und an Kleinigkeiten vergessen werden, lässt sich das leicht auf die bereits verstrichenen Jahre abwälzen. Verlegte Schlüssel und vergessene Termine sind zwar ärgerlich, doch noch lange kein Grund zur Sorge. Wenn das Aufmerksamkeitsdefizit im Alter aber sichtbar zunimmt und auch in den Jugendjahren vermehrt aufgetreten ist, kann ADHS die Ursache dafür sein.

Im Alter treten die Anzeichen wieder vermehrt auf

Bei Kindern und Jugendlichen treten ADHS Symptome deutlich hervor. Im Erwachsenenalter werden sie schwächer und im Laufe der Jahre zeigen sie sich dann erst beim älteren Menschen wieder so deutlich, dass der Alltag zum Problem werden kann. Vergesslichkeit, Konzentrationsprobleme und kurze Aufmerksamkeitsspannen sind in jedem Beruf unangenehm, doch bei ADHSlern treten die Defizite so gehäuft auf, dass das mühsam aufgebaute Leben zu entgleiten droht. Da die Symptome auch durch andere Erkrankungen hervorgerufen werden können und organische, wie neurologische oder psychische Gründe dafür vorliegen könnten, ist der Gang zum Arzt unerlässlich, wenn das Gehirn „aus der Reihe tanzt“. Nicht immer ist ADHS die Ursache für die Probleme, denn häufig werden die Anzeichen fehlgedeutet. Schizophrenie, die bipolare Störung und einige Persönlichkeitsstörungen zeigen ähnliche Anzeichen und eine genaue Diagnose kann nur ein Fachmann stellen. Auch wenn ADHS erst beim älteren Erwachsenen festgestellt wird, gibt es gute Behandlungsmöglichkeiten, die das Leben wieder verbessern.

Die Behandlungsmöglichkeiten

Eine psychologische Betreuung ist der erste Schritt für Erwachsene mit einem Aufmerksamkeitsdefizit. Das menschliche Gehirn ist nämlich in der Lage Verhaltensmuster aufzubrechen und unerwünschtes Verhalten durch erwünschtes zu ersetzen. Mit der Hilfe eines Therapeuten lernen Betroffene wie sie ihren Alltag strukturieren können und so Abläufe schaffen, die der Vergesslichkeit und den Konzentrationsproblemen entgegenwirken. Häufig haben sich nicht erkannte ADHSler im Laufe ihres Lebens bereits verschiedene Strategien zurechtgelegt, die verhindern sollten, dass sie ständig auffallen und wenn diese nicht mehr funktionieren, müssen sie durch andere Verhaltensweisen ersetzt werden. Medikamente sind nur in wenigen Fällen notwendig und Ritalin oder ähnliche Produkte sind erst seit April 2011 für Erwachsene freigegeben worden. Die richtige Dosierung kann hier viel bewirken, denn wenn die Botenstoffe im Gehirn wieder annähernd normal arbeiten können, sind auch wieder längere Konzentrationsphasen möglich.

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