Aufmerksamkeitsdefizitstörung

Aufmerksamkeitsdefizitstörung

Der Begriff Aufmerksamkeitsdefizitstörung hat in den letzten Jahren einen festen Platz in den Medien erhalten und es wird oft wild spekuliert, welche der Personen im öffentlichen Leben von ADS oder ADHS betroffen sein könnte. Weil die Hyperaktivität bei ADS nicht vorhanden ist, die Betroffene so auffällig werden lässt und verschiedene Schweregrade der Störung existieren, ist eine gesicherte Diagnose aber schwierig. Laien stellen trotzdem gern vorschnell die Diagnose Aufmerksamkeitsdefizitstörung und dabei brauchen auch Experten Zeit, um sich eine fundierte Meinung zu bilden.

Die Schweregrade

Es gibt Menschen, die zwar von der Aufmerksamkeitsdefizitstörung betroffen sind, aber im Alltag nicht auffallen. Sie haben gelernt mit ihrem Problem zu leben und Strategien entwickelt, die dafür sorgen, dass ihr Leben in annähernd normalen Bahnen verläuft. Bei anderen treten die Symptome der Störung so deutlich auf, dass sie in jeder Gruppe sofort auffallen und auch ihre Biographie liefert viele Hinweise auf das Problem mit den Botenstoffen im Gehirn. Sie behalten einen Arbeitsplatz nie lange, wechseln häufig den Partner und scheitern oft an Aufgaben, die für gesunde Menschen kein Problem sind. Die unterschiedlichen Schweregrade der Aufmerksamkeitsdefizitstörung führen dazu, dass die Krankheit häufig mit anderen Erkrankungen verwechselt wird und dann werden falsche Diagnosen gestellt.

Die fundierte Diagnose

Depressionen, eine bipolare Störung oder andere Erkrankungen äußern sich durch ADS-ähnliche Symptome, doch sie müssen anders behandelt werden, damit die Freude am Leben wieder aufkeimen kann. Die Betroffenen fühlen nämlich genau, dass sie anders sind und einen „Mangel“ aufweisen und das führt meist zu Begleiterscheinungen, die dann Fehldiagnosen begünstigen. Depressionen sind keine Seltenheit, denn das ständige Scheitern an Aufgaben, die andere spielend lösen, hinterlässt Spuren und die reine Gabe von Antidepressiva bewirkt bei ADS keine Verbesserung. Experten müssen also eine fundierte Diagnose erstellen und dazu wurden Verfahren entwickelt, die andere Ursachen der Symptome ausschließen und zugleich den Schweregrad der Störung bestimmen können. Erst wenn das gesamte Diagnoseverfahren durchlaufen wurde, zu dem auch testpsychologische Untersuchungen gehören, kann ein Fachmann eine gesicherte Diagnose stellen und mit einer gezielten Behandlung beginnen. Eine Verhaltenstherapie kann hier viel bewirken, denn die Betroffenen lernen ihr Leben so zu strukturieren, dass ein fast normaler Tagesablauf möglich wird. Jedes kleine Erfolgserlebnis trägt dazu bei, dass das Selbstbewusstsein wächst und das gibt Kraft für den weiteren Weg zu einem aktiven Leben trotz Aufmerksamkeitsdefizitstörung.

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