Allein 600.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland leiden unter ADS oder ADHS. Unter den Erwachsenen sind laut dem Diagnostiksystem für psychische Störungen (DSM 5) etwa 2,5 % der Allgemeinbevölkerung davon betroffen. Ebenfalls bestätigt eine andere Studie, dass unter den Erwachsenen in Deutschland etwa 4,7 % ADHS haben. Neben Deutschland und den USA, sowie in zahlreichen anderen Ländern auch, ist ADS/ ADHS die am häufigsten diagnostizierte psychiatrische Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen. Die klassische Therapie beschränkt sich auf die Gabe von Ritalin. Doch soll sich ADS/ ADHS auch mit Hypnose behandeln lassen.
Was ist der Unterschied zwischen ADS und ADHS?
Ein Buchstabe unterscheidet die beiden Erkrankungen voneinander. Jedoch mit gravierenden Folgen für die Betroffenen. Denn das „H” steht für „Hyperaktivität”. Während ADS das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom ist und „Tagträumer“, „Schusselige“, oder Leute beschreibt, die mitunter sehr lange für einfache Arbeiten benötigen, ist ADHS eine Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung. Kinder mit diesen Symptomen gelten als „Zappel-Philipp“.
Hinzu kommen noch zahlreiche weitere Symptome, wie:
- Mangel an Ausdauer
- Ablenkbarkeit
- Konzentrationsschwäche
- Vergesslichkeit
- Verhaltensauffälligkeiten
- Lese- und Rechtschreibschwäche
- Kontaktschwierigkeiten
- Nervosität
- Hyperaktivität
- Probleme mit der Feinmotorik
Doch nicht jeder Erkrankte zeigt immer die gleichen Symptome. So zahlreich, wie sie sind, so unterschiedlich sind sie auch in ihrem Auftreten, in ihrer Ausprägung und in ihren möglichen Kombinationen.
Was sind die Ursachen für ADS/ ADHS?
Inzwischen existieren zahlreiche Studien bezüglich der möglichen Ursachen von ADS/ ADHS. Dennoch gibt es kein einheitliches Ergebnis. So glauben einige Forscher, die Ursache liege im Gehirn, andere vermuten eher biologische Gründe dahinter. Einigkeit herrscht nur darüber, dass die Krankheit bereits vor dem 6. Lebensjahr auftritt. Vermutlich sind die auslösenden Faktoren vielfältig, die bei jedem unterschiedlich zusammenwirken. Therapiert wird mit Ritalin, dessen Wirkstoff Methylphenidat ist, der stimulierend auf das zentrale Nervensystem einwirkt. Doch nicht ohne Nebenwirkungen, welche beispielsweise sein können:
- Appetitmangel
- Schlafstörungen
- Angststörungen
- Apathie
- Depression
- Nervöse Unruhe
- Frustration
- Kopfschmerzen
- Bauchschmerzen
Kein Wunder, dass immer mehr Ärzte nach einer Alternative suchen. Diese scheinen sie offenbar in der Hypnose gefunden zu haben.
Hypnose als Therapie gegen ADS/ ADHS
Einige Untersuchungen deuten darauf hin, dass Hypnose bei ADS-/ ADHS-Patienten den innerlichen Stress reduziert und die körpereigenen Selbstheilungskräfte aktiviert. Jedoch ist auch diese Therapieform kein Allheilmittel. Da die Ursachen für die Krankheit sehr unterschiedlich sind, sprechen nicht alle Klienten gleich auf die Behandlungsansätze an. Auch nicht bei identischen Symptomen.
Während besonders die ADHS-Patienten von der Tiefenentspannung und positiven Visualisierungen profitieren, reagieren andere besser auf eine ursachenorientierte Hypnoanalyse oder eine Aktiv-Wach-Hypnose. In der Regel hat sich aber eine kleine Behandlungsserie mit unterschiedlichen Behandlungsansätzen bei jeder Sitzung bewährt. Sobald sich herauskristallisiert, auf welche Hypnoseform der Patient besser reagiert, wird darauf der Schwerpunkt gelegt.
Mittlerweile weiß man auch, dass bei Klienten mit einer Konzentrationsstörung, bestimmte Hypnosetherapien diese eher verstärken. Daher sollten hier zur Behandlung von ADS/ ADHS Hypnose-Techniken gewählt werden wie Aktiv-Wach-Hypnose.
Mögliche Hypnosetherapien bei ADS/ ADHS
Eine Hypnosetherapie zur Behandlung von ADS/ ADHS ist sehr individuell. Der genaue Ablauf wird erst nach intensiven Vorgesprächen festgelegt. Je nach Symptomen und Erkrankungsform kann der Hypnotiseur unterschiedliche Methoden anwenden.
Zur Auswahl stehen beispielsweise:
- Eine hypnotische Tiefenentspannung zur Beruhigung des Nervensystems bei ADHS mit ausgeprägter Hyperaktivität.
- Die selbstorganisatorische Hypnose kann bei ADS und ADHS eingesetzt werden. Jedoch ist hier die mittel- und langfristige Wirkung auf vorhandene Symptome gering.
- Mit einer hypnotischen Desensibilisierung können Reizzustände, Ängste oder Wut bei ADS/ ADHS behandelt werden. Eher ungeeignet ist das dagegen bei Müdigkeit oder Konzentrationsstörungen.
- Die Aktiv-Wach-Hypnose hat sich bei unteraktivierten Klienten bewährt.
Nicht immer kann ADS/ ADHS mit Hypnose behandelt werden
Die Liste der möglichen Hypnosen bei ADS/ ADHS ist lang – dennoch findet sich nicht für jeden Patienten eine geeignete Therapie. Außerdem muss bedacht werden, dass sich zwar mit einer Hypnosebehandlung die Symptome von ADS/ ADHS lindern lassen, aber keine Heilung möglich ist. Dennoch handelt es sich hierbei um eine sinnvolle Alternative zur herkömmlichen Schulmedizin. Passenden Hypnotiseure in der Nähe können Sie schnell und einfach online finden.
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