Das Erkennen von Hyperaktivität

Das Erkennen von Hyperaktivität

Wohlerzogen, höflich und ruhig – so sollen Kinder in unserer Gesellschaft sein, doch natürlich verfügen Kinder nicht über die dazu nötige Selbstkontrolle, denn sie befinden sich noch mitten in ihrer Entwicklung. Ein Kind, das am Esstisch nicht ruhig sitzen will oder kann, wird dann schnell als auffällig bezeichnet und vor allem Verwandte oder Freunde nennen in diesem Zusammenhang auch oft zuerst den Begriff Hyperaktivität. Ein aktives Kind ist aber noch lange nicht hyperaktiv und das Erkennen einer Störung braucht eine längerfristige Beobachtung.

Das Verhalten über einen längeren Zeitraum beobachten

Wenn Kinder sich auffällig verhalten, kann das verschiedene Gründe haben. Oft reichen schon kleine Veränderungen im privaten Umfeld aus, um aus einem sonst eher ruhigen Kind einen echten Rabauken werden zu lassen und daher muss das Verhalten des Betroffenen über einen längeren Zeitraum beobachtet werden können, damit von Anzeichen für eine Störung die Rede sein kann. Kinder und Erwachsene, die hyperaktiv sind, verhalten sich ähnlich und die Auffälligkeiten werden in bestimmten Situationen besonders deutlich:

  • Werden mehrteilige Aufgaben meist nur teilweise erledigt?
  • Spürt der Betroffene eine ständige innere Unruhe?
  • Ist eine längere Konzentrationsphase nicht zu erreichen?
  • Gibt es Probleme bei der Organisation des Alltags?
  • Werden häufig Gegenstände verloren oder verlegt?
  • Gibt es auch bei Routineaufgaben immer wieder Probleme?
  • Tauchen ständig spontane Ideen auf, die dann nur kurz verfolgt werden?
  • Werden Tätigkeiten nur selten in einem Zug zu Ende gebracht, weil alles andere wichtiger erscheint?

Wenn Betroffene oder Eltern mehrere dieser Fragen mit einem klaren Ja beantworten konnten, kann Hyperaktivität vorliegen. Allerdings müssen diese Auffälligkeiten auch in entspannten Situationen erkennbar werden und das über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder Monaten. Oft sind akute Stresssituationen der Grund für Auffälligkeiten und es kann etliche Tage oder Wochen dauern, bis sich der Betroffene auf seine neue Lebenssituation eingestellt hat. Kurzfristige Beobachtungen können also keine Auskunft darüber geben, ob eine Störung vorliegen könnte oder nicht.

Das Umfeld urteilt nicht immer korrekt

Häufig vermuten Familienmitglieder eine Störung, weil sie mit einer Situation überfordert sind. Natürlich wissen Bruder oder Tante genau, wie sich jemand im Alltag verhält, doch Impulsivität und ein ständiger Tatendrang sind noch keine Anzeichen für Hyperaktivität. Daher sollten Vermutungen aus dem Umfeld eines Betroffenen nur erst genommen werden, wenn sie von verschiedenen Seiten geäußert werden.

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