In den Medien tauchen immer wieder Berichte auf, in denen hyperaktive Kinder mit Medikamenten behandelt werden und später kriminell werden. Oft werden schwierige Familienverhältnisse beschrieben, die als Grund für Verhaltensauffälligkeiten gelten und obwohl hochwirksame Medikamente verabreicht wurden, konnte die kriminelle Laufbahn des Betroffenen nicht verhindert werden. Solche Szenarien sind aber die absolute Ausnahme und häufig wurde die Diagnose Hyperaktivität nur halbherzig erstellt und einfach mit Medikamenten versucht, eine Besserung zu erzielen. Die wahren Ursachen für das auffällige Verhalten wurden nicht gesucht oder gefunden und man setzte einfach Ritalin ein um die Symptome zu verdrängen. Die schiefe Karriere von Hyperaktivitä und Ritalin muss aber nicht in die Kriminalität führen und auch die Eltern können viel dazu beitragen, dass ihr Kind richtig behandelt wird.
Schnelle Diagnosen gibt es nicht
Nur weil ein Kind impulsiv ist und aktiver als andere Altersgenossen, muss noch lange keine Hyperaktivität vorliegen. Jeder Mensch ist anders und auch die Kindheit verläuft nicht bei jedem nach dem gleichen Schema. Verzögerungen sind normal und auch Frühentwickler sind kein Anlass zur Sorge. Sollte ein Kind aber langfristig über die Maßen aktiv sein und dabei die typischen Anzeichen von Hyperaktivität zeigen, ist ein Besuch beim Arzt notwendig.
Therapie und Struktur anstelle von Ritalin
Greift ein Arzt schon nach einem kurzen Gespräch zum Rezeptblock, sollten Eltern misstrauisch werden. Hyperaktivität lässt sich nicht nach ein paar Minuten diagnostizieren und engagierte Ärzte versuchen die Symptome durch Therapien zu mindern, bevor sie zu Medikamenten greifen. Ritalin lässt Kinder zwar gehorsamer werden und ermöglicht ihnen eher das Erfüllen von Routineaufgaben, doch wie jedes Medikament gibt es auch hier Nebenwirkungen. Mit verschiedenen Maßnahmen, die in den Alltag integriert werden können, lassen sich die Symptome von Hyperaktivität zum Teil so eindämmen, dass ein annähernd normaler Tagesablauf möglich wird und das ohne Medikament, was eine der vielen sinnvollen Alternativen zu Ritalin darstellt.
Medikamente können helfen
Bei besonders schweren Fällen kann es sinnvoll sein Ritalin einzusetzen. Doch nur zusammen mit einer Therapie und festen Strukturen kann das Medikament eine Erleichterung bewirken. Eltern sollen allerdings darauf achten, dass der Arzt andere Möglichkeiten in Betracht zieht und Zuhause ein Umfeld geschaffen wurde, in dem sich das verhaltensauffällige Kind wohl fühlen kann. Dann wird Die Gabe von Ritalin sicherlich nicht zum Schritt auf dem Weg in die Kriminalität, sondern hilft dem Betroffenen und seiner Familie zu einer besseren Lebensqualität.
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