Ritalin – ein Medikament für hyperaktive Kinder

Ritalin - ein Medikament für hyperaktive KinderHierzulande geht man davon aus, dass etwa fünf Prozent der Schulkinder unter ADHS, dem Aufmerksamkeits-/Hyperaktivitätssyndrom leiden. Das allerdings sind nur vage Schätzungen, denn oft werden die Symptome nicht richtig gedeutet. Kinder, die unter ADHS leiden, zeigen verschiedene Merkmale und nicht immer muss eine motorische Überaktivität auf die Krankheit hinweisen. In vielen Fällen jedoch stellt sich heraus, dass wirklich eine Signalstörung im Gehirn vorliegt und fehlende Filter davor sorgen, dass Konzentrationsschwierigkeiten entstehen. Oft helfen hier Veränderungen im Tagesablauf und das Einhalten fester Rituale, doch in manchen Fällen müssen Medikamente die Behandlung unterstützen. Ritalin ist ein Medikament, mit dem Eltern von AHDS-Kindern schnell in Berührung kommen und es gibt auch viele negative Meinungen zu diesem Dopaminblocker, der nicht ohne Nebenwirkungen auskommt. Trotzdem sollte die verschreibungspflichtige Arznei nicht komplett verteufelt werden, denn richtig eingesetzt, kann sie den Alltag extrem erleichtern.

Wann muss Ritalin sein?

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In erster Linie bestimmt natürlich der Arzt, wann Ritalin eingenommen werden soll, doch Eltern können die Behandlung natürlich auch ablehnen. In den letzten Jahren legte man immer mehr Wert auf ganzheitliche Therapien und neben Coaching und einer Psychotherapie kommen auch autogenes Training und andere Therapieansätze zum Einsatz. Damit lassen sich zum Teil gute bis sehr gute Ergebnisse erzielen, wobei die Therapie immer individuell auf den Patienten abgestimmt werden muss. Reichen diese Ansätze jedoch nicht mehr aus um einen einigermaßen normalen Alltag schaffen zu können, sollten Eltern an eine Behandlung mit Medikamenten denken. Ritalin gehört hier zu den häufig genutzten Mitteln und dabei handelt es sich um eine Arznei, die das Konzentrationsvermögen steigert. Damit können ADHS-Kinder sich besser auf eine Sache konzentrieren und erleben so Lernerfolge, die ihnen ansonsten verwehrt bleiben würden.

Wie genau wirkt Ritalin und welche Nebenwirkungen gibt es?

ADHS-Patienten haben im Gegensatz zu gesunden Menschen mehr Dopamintransporter. Sie sorgen dafür, dass es zu Signalstörungen im Gehirn kommt und damit zu Überreaktionen. Ritalin blockt das Transport-System für die Dauer seiner Wirkung und steigert damit die Konzentrationsfähigkeit der Patienten. Die Aufmerksamkeitsspanne verlängert sich und das Wahrnehmungsvermögen wächst, was Patienten als sehr positiv darstellen. Allerdings muss das Medikament in der richtigen Dosis verabreicht werden, da sonst der gefürchtete On-Off-Effekt erzielt wird. Nur mit einer individuell angepassten Menge lässt sich das Gehirn dauerhaft nicht mehr so leicht ablenken und annähernd normale Konzentrationsphasen werden möglich. Die Dosierung von Ritalin gestaltet sich in der Praxis allerdings nicht ganz einfach und es können mehrere Wochen bis zur optimalen Einstellung vergehen. Neben der gewünschten Wirkung zeigt Ritalin aber auch verschiedene Nebenwirkungen. Nicht selten verzögert sich der Eintritt in die Pubertät zeitlich und auch das Wachstum wird gehemmt. Hunger- und Durstgefühl können ebenfalls behindert werden, doch diese Nebenwirkung verschwindet häufig nach einigen Monaten wieder. Durch die veränderte Wahrnehmung der Umwelt können auch Depressionen entstehen und hier müssen die Patienten genau beobachtet werden, denn in Ausnahmefällen kann es sogar zu Suizidversuchen kommen.

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